Gitti’s Gartentipp Mai 2023

Was so per WhatsApp auf meinem Handy landet, ist meistens schön, manchmal traurig, ganz oft albern und hin und wieder ein bisschen verzweifelt, wenn im Garten des Senders ein Problem auftaucht.

Vor kurzem erhielt ich ein Bild, darauf das Gerippe zweier Pflanzen, mit der Frage was dem Ilex wohl fehlt. Man hätte sich doch liebevoll um ihn gekümmert, gedüngt, gegossen, was könnte man da noch machen? Kurze Rückfrage meinerseits, ob es sich da um den Buchsersatzilex handelt. Antwort: JA!

Nachdem Zünsler und Buchstriebsterben unseren Gartenlieblingen arg zugesetzt hatten, wurde verzweifelt nach immergrünen, schnittverträglichen Gehölzen gesucht, die den statischen Zustand unserer Hausgärten und Schotterwüsten wiederherstellen könnten. Sehr schnell kam Ilex crenata, die Japanstechpalme ins Spiel. Äußerlich dem Buchs sehr ähnlich, langsam wachsend, absolut winterhart, hohe Standortamplitude (Sonne bis Schatten) dicht verzweigt und damit gut zu Kugeln formbar.

Perfekt, tja bis auf das Kleingedruckte. Diese Art der Stechpalme braucht sauren Boden. Was es in Japan und auch in norddeutschen Landstrichen zur Genüge gibt, können wir hier in Bayern nur mit Hilfe einiger Säcke Rhododendronerde oder Torfbeimischung bieten. Da wir Torf unbedingt vermeiden wollen war diese Alternative aus dem Spiel. Leider versäumten es Verkäufer und Gartenzeitungen intensiv darauf hinzuweisen und so stehen jetzt in einem niederbayrischen, kalkbetonten Garten zwei arme Gerippe, die nur Spezialerde retten kann. Außerdem sollte man sie nur mit speziellem Dünger für Moorbeetpflanzen düngen und niemals, auf keinen Fall mit unserem bayrischen kalkhaltigen Wasser gießen. Absterben vorprogrammiert.

Eine wahre Alternative könnten schwach wachsende Eiben sein. Ich habe im Garten die Sorten „Renkes Kleiner Grüner“ und „Lescow“. Immerhin ist die Eibe heimisch und Allen, die jetzt wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: „Aber die Eibe ist doch giftig“, möchte ich fragen: “Ja und was ist dann der Buchs?“

Weitere Alternativen, die auf entsprechenden Foren empfohlen werden, wie Lonicera pileata sind erst seit der Klimaerwärmung einigermaßen winterhart, jedoch nicht zuverlässig immergrün und aufgrund des etwas sperrigen Wuchses weniger gut in Form zu schneiden. Mit kleinwüchsigen Berberitzen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht: Zwei von vier haben leider das zeitliche gesegnet und im Winter sind Berberitzen blattlos.

Cotoneaster microphyllus und Bloombux habe ich noch nicht getestet.

Meine Alternative gegen den Zünsler sind Meisen. Und Amseln und Spatzen und, und, und. In meinem Garten fühlen sich viele Vögel wohl und die haben in den letzten Jahren den Zünsler auf ihre Speisekarte gesetzt. Jetzt muss ich nur noch das Problem mit dem Pilz lösen.

Servus eure
Gitti

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