Solltet ihr auf der Suche nach einem „Schönen“ Strauch sein, kann ich euch Kolkwitzia amabilis empfehlen. Dass der Strauch schön ist, sagt schon sein Artenname amabilis, das kommt aus dem lateinischen und heißt schön. Der Gattungsname Kolkwitzie soll an Doktor Gustav Julius Richard Kolkwitz (23. März 1873 – 16. April 1956) erinnern. Dieser war Professor für Botanik an der Humboldt Universität in Berlin und soll ein sehr liebenswürdiger (übrigens eine weitere Bedeutung des lateinischen amabilis) Herr gewesen sein. Wer nun mit dem botanischen Namen nichts anfangen kann, der verwendet den deutschen Namen Perlmuttstrauch oder Kolkwitzie.
Der Perlmuttstrauch blüht im Mai und Juni in einem zarten schimmernden rosa und wird gerne von Bienen und Hummeln besucht. Er wird etwa 3 bis 4 Meter hoch und ist leider sehr schnittverträglich. Deshalb wird er oft zusammen mit Forsythien und Spiräen in Hecken gequetscht und in Form getrimmt. Die Blütenmenge leidet darunter und man versagt sich die wasserfallartige natürliche Wuchsform. Je weniger man schneidet, desto schöner ist er. Und wenn man noch eine rotblühende Im Winter könnte man ihn, durch die abblätternde Rinde, leicht mit Bauernjasmin oder Deutzien verwechseln, wenn die „Früchte“ nicht wären. Die borstig behaarten Schließfrüchte sind den ganzen Winter am Strauch zu finden und sehen aus wie kleine Igel. In seinem Herkunftsland China findet man die Ähnlichkeit so stark, dass der Strauch dort Wei Shi heißt, was Igel Früchte bedeutet. Trotz des reichhaltigen Fruchtbehanges in jedem Jahr kann ich in meinem Garten keine Sämlinge finden. Viel einfacher kann man den Strauch im Frühjahr durch Steckhölzer oder Absenker vermehren.
In ihrer Heimat China wurde die Kolkwitzie von dem italienischen Pater Guiseppe Giraldi entdeckt. Er schickte seine Entdeckungen nach Florenz und von dort wurden sie ins Botanische Museum nach Berlin zur Bestimmung weitergeschickt. Der Botaniker Karl Otto Graebner identifizierte die Pflanze als neue Gattung und hat sie dann zu Ehren seines Freundes Kolkwitzie benannt. 1901 wurde die Erstbeschreibung veröffentlicht.
Obwohl der Perlmuttstrauch ein Flachwurzler ist, hielt er die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre gut aus. Er ist genügsam und blüht reichlicher, wenn der Boden eher nähstoffarm ist. In der blattlosen Zeit kann man alte Äste aus dem Strauch entfernen, um junges Wachstum anzuregen. Aber auch gleich nach der Blüte ist ein sanfter Rückschnitt möglich.
Die absolut frostharte Kolkwitzia amabilis gehört auf alle Fälle zu meinen Favoriten für eine lockere Blütenhecke, die auch Insekten gefällt.
Servus Eure
Gitti
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