Juli 2024

Schaltjahr-Kaltjahr diese kurze und selbsterklärende Bauernregel erfuhr ich vor kurzem beim Friseur. Vielleicht eine Erklärung für das Wetter in diesem Jahr. Denn während die wärmebedürftigen meiner Bekannten schon ein wenig jammern, bin ich ganz begeistert von dem vielen Regen und den kühlen Tagen. Mein Garten ist eine grüne und keine braune Oase und alles blüht und wächst in Turbogeschwindigkeit. Und wenn alles gut geht, wird dieses Kaltjahr auch ein Phloxjahr.

Nur leider schwelgen auch die Schnecken in vollen Zügen. Die Pflücksalatpflanzerl wurden niedergeraspelt, sobald ich ihnen den Rücken zukehrte und von 5 Zucchinipflanzen lebt aktuell noch eine. Die habe ich allerdings auch erst vor einer Woche gekauft. Die schleimigen Brüder haben einfach die Spitzen abgefressen. Der Schneckenzaun aus Metall, den ich mir letztes Jahr geleistet habe hilft nicht wirklich. Immer wieder finde ich eine Schnecke innerhalb. Sie schaffen es nur nicht so schnell wieder zu verschwinden, wie ohne Zaun und wandern dann in den Schneckenhimmel.

Bei den Stauden habe ich in den letzten Jahren viele gepflanzt, die von Schnecken verschmäht werden. Im Juli blühen zum Beispiel die mehrjährige Königskerze in weiß oder gelb, Sterndolden, Storchschnäbel, Ziest oder verschiedene Sorten Wiesenknopf.  Auch Spornblumen, Entenschnabel-Felberich, Akanthus und Witwenblumen stehen nicht auf der Schneckenspeisekarte.

Meine Favoriten die Taglilien sind eigentlich nicht schneckengefährdet, aber eine Sorte wird immer angefressen. Die Sorte „Little Grapette“ ist ziemlich abgenagt während links und rechts „Little Joy“ und „Shy Tiger“ nahezu unbeschadet blühen. Apropos blühen. Die Blüten sind bei den Schnecken schon sehr beliebt und da sollte man an feuchten Tagen absammeln. Die Blüten der Taglilien kann man übrigens essen und sie schmecken sehr gut. Ich mag sie aber lieber blühend, nur wenn es schneckenbedingt an Salat fehlt???

Überhaupt ist das Garteln oft ein ziemlicher Kampf. Das Wetter, Wildtiere und Schädlinge aller Art fordern uns ständig heraus. Die Rehe vergräme ich erfolgreich mit einer Paste, die mir der örtliche Jäger geschenkt hat, aber dafür labt sich in diesem Jahr wahrscheinlich ein Hase an Kohlrabi und Radieserl. Schneckenspuren konnte ich nicht finden, also scheint er ins niedrige Hochbeet gesprungen zu sein. Und auch den Basilikum und die Löwenmäulchen, die von den Schnecken verschont bleiben, hat er abgebissen.

Nur Blattläuse und Zünsler sind in diesem Jahr nicht sonderlich aktiv. Mal schauen, wie lange das noch so bleibt.

Wenn man den Bauernregeln (Siebenschläfertag) glaubt bleibt das Wetter auf jeden Fall in den nächsten 7 Wochen durchwachsen. Heiß mit Wolken und Gewittern. Ich weiß manchmal nicht was mir lieber ist. Heiße trockene Sommer mit viel Gießkannenmarathon oder feucht aber dafür mit Schnecken. Aber diese Entscheidung liegt ja wohl in Petrus Händen.  Wenn es nur nicht hagelt.  

Servus Eure

Gitti

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