Januar 2025

Willkommen im Jahr 2025. Ich hoffe, ihr habt das Jahr 2024 nicht allzu feucht fröhlich verabschiedet und ihr seid bereit für ein bisschen Theorie. Draußen im Garten ist ja nicht allzu viel los, da der Winter macht, was er soll: Er ist kalt und zaubert wunderschöne Raureif -Bilder in die Landschaft.

Also zurück zur Theorie. Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der Konzentration von Protonen(H+) bzw. Hydronium-Ionen(H3O+) in wässriger Lösung. Nix verstanden. Genau wie ich, also diesen Satz auswendig lernen. Mal für eine Biologieprobe, dann für eine Chemieklausur, ein wenig später für die Gärtnergesellenprüfung und last und das letzte Mal für die Gärtner Meisterprüfung. Das wars dann, dachte ich. Aber nein, der pH-Wert verfolgt den Gärtner ein Leben lang. Es gibt nämlich Pflanzen, die auf den richtigen pH-Wert im Boden angewiesen sind und dann gibt es Azubis, die eine etwas einfachere Erklärung wollen.

Jede Flüssigkeit hat einen pH-Wert. Egal ob Wasser, Blut, Essig…… Der Wert gibt an, ob diese Flüssigkeit auf einer Skala von 0 bis 14 sauer (0-6), neutral (7) oder alkalisch/basisch (8-14) ist. Sauer sind zum Beispiel Salzsäure (1), Zitronensaft (2), Cola (3), Sauerkraut (4) oder Urin (6). Neutral ist reines Wasser (7) und alkalisch/basisch sind Meerwasser (8,5), Backpulver (9), Waschpulver (10) oder Kalk (12). Letztere in Wasser gelöst.

Wichtig für den Gärtner ist der pH-Wert des Bodens, weil viele Pflanzen sehr spezielle Bedürfnisse an diesen stellen. In unserem Landkreis haben die meisten Böden einen Wert über 7, d.h. unsere Böden sind alkalisch/basisch, was wahrscheinlich auf den mehr oder weniger in unseren Böden vorhandenen Kalk zurückzuführen ist.

Sogenannte Moorbeetpflanzen wie Rhododendron, Hortensien, Heidelbeeren oder Azaleen gedeihen nur in sauren Böden (3-4). Um diese Pflanzen in unseren Gärten zu kultivieren, müsste man einen Bodenaustausch durchführen und unseren Boden zum Beispiel mit Torf (2,5-3,5) anreichern, um den pH-Wert zu senken. Man soll aber keinen Torf im Privatgarten verwenden, da durch den Abbau wertvolle Moore zerstört werden, in denen sehr viel klimaschädliches CO2 gespeichert wird. Ersatzweise könnte man den Boden mit Laub von Eiche oder Walnuss oder Rindenmulch saurer machen. Auch in Fichtenwäldern wird der Boden durch herabfallende Nadeln langsam versauert. Wichtig ist, dass diese Pflanzen nur mit Regenwasser (7) gegossen werden und niemals mit unserem Leitungswasser, da dieses sehr viel Kalk enthält, der ja einen Wert von 12 hat.

Erkennen kann man einen zu hohen pH-Wert bei diesen Pflanzen an den Blättern. Verfärben sich diese gelblich und die Blattadern sind grün, dann liegt ein Eisenmangel vor. Wenn der Boden zu kalkhaltig ist, kann die Moorbeetpflanze kein Eisen mehr aufnehmen. Soforthilfe gibt es durch flüssige Eisendünger, die über das Blatt gedüngt werden.

Die meisten anderen Pflanzen kommen mit unseren alkalisch/basischen Böden gut zurecht. Sollte der Boden, wie in den 70ger und 80ger Jahren durch Luftverschmutzung zu sauer werden, kann man mit Kalkgaben gegensteuern. Aber macht vorher eine Bodenuntersuchung oder testet eure Böden mit Teststreifen, die man in Apotheken kaufen kann.



Servus  

eure   Gitti    

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