Archiv der Kategorie: Gitti’s Gartentipps


In diesem Blog gibt unsere Vorsitzende
Brigitte Murla Gartentipps.

Gitti’s Gartentipp Oktober 2021

Nun ist er wieder da, der Herbst, wie immer zu früh, aber unaufhaltsam.

Zum Trost gibt es noch den goldenen Oktober, der mit allem an Farben protzt, denen er habhaft werden kann. Maisgelb leuchten die Blätter des Spitzahorns und auch die Eschen leuchten mit den goldgelben Sonnenstrahlen um die Wette.

Am schönsten färben sich die Blätter, wenn es nachts kalt und tagsüber schön warm ist. Diesem Klima verdanken wir den Indian Summer (Altweibersommer, Nachsommer), der weltweit im Herbst Touristen in die nordöstlichen USA und Kanada strömen lässt. Besonders der Zuckerahorn (Acer sacharinum) und die amerikanische Spitzeiche (Quercus rubra) leuchten um die Wette. Zuckerahorn und Spitzeiche brauchen wie der seit einiger Zeit so beliebte Amberbaum (Liquidambar styraciflua) etwas sauren Boden um gut zu färben.

Aber unser deutscher Altweibersommer braucht sich da nicht zu verstecken, Pfaffenhütchen strahlen mit feuerwehrroten Blättern. Besonders Euonymus alatus (Korkflügel-Spindelstrauch aus Japan und China) hat eine ausgeprägte  fast schon pinke Färbung, wie auch einige der japanischen Fächerahorne und die Felsenbirnen(Amelanchier).

Die Zaubernüsse und Berberitzen können sich nicht recht entscheiden. Es gibt gelb-, rot- und orangefärbende Exemplare. Aber nicht nur Sträucher, auch Stauden beteiligen sich an dem herbstlichen Farbenfeuerwerk: Viele Geranium-Sorten (Storchschnabel) oder die Schlangenknöteriche (Bistorta amplexicaule) zaubern noch farbige Akzente in den Garten, bevor die Nachtfröste alles dahinraffen.

Grund für das Farbenspiel ist der Rückzug und das Einlagern des wertvollen grünen Farbstoffes (Chlorophyll) aus den Blättern in die Wurzeln der Pflanze. Übrig bleiben die roten und gelben Farbstoffe.

Nun lasst uns die goldenen Tage genießen, bevor die Herbststürme alles zu Boden wirbeln.

Servus eure
Gitti

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Gitti’s Gartentipp September 2021

Kürzlich bin ich auf einen Baumkönig gestoßen. Keine Angst das ist kein aus fernen Ländern eingeschleppter Schädling oder unbekannter Speisepilz. Ich habe ihn im Internet gefunden. Auf der Suche nach dem Baum des Jahres, der Stechpalme oder botanisch Ilex aquifolium.

Trotz seines exotischen Aussehens ist der immergrüne Ilex durch und durch heimisch. Er wuchs früher in Laubmischwäldern. Die Gehölze können bis zu 300 Jahre alt werden und in Ausnahmefällen auch fast 15 Meter hoch. Sie lassen sich aber auch in Formen und zur Hecke trimmen und das anfallende Schnittgut wird gerne für weihnachtliche Dekorationen verwendet, da die ledrig dunkelgrünen Blätter lange haltbar sind.

Besonders beliebt ist der rote Fruchtschmuck, der aber wie der Rest der Pflanze leicht giftig ist. Bachblütenverwender kennen die Pflanze unter dem Namen Holly.

Die Blätter sind am Rand mit Stacheln versehen, die vor Tierfraß schützen sollen. Deshalb haben Blätter, die weiter oben wachsen kaum noch Stacheln. Es gibt aber auch Sorten, die ganz glatte Blattränder und weiß- oder gelbbunte Zeichnungen haben.

Das grünliche Holz wurde gerne für Intarsien verwendet. Es gibt noch einen Spazierstock von Johann Wolfgang von Goethe aus Ilex oder Hülse, wie er in Norddeutschland genannt wird. Goethe hat auch die Verwendung von Stechpalmen als Ersatz für echte Palmwedel bei Kirchenzügen am Palmsonntag beschrieben.

Für mich als Gärtner ist der Ilex eine robuste, genügsame Pflanze, die mit schattigen und vom Wurzeldruck anderer Bäume beherrschten Standorten zufrieden ist.

Ach und noch ein Wort zum Baumkönig. Der junge Mann, Student in Weihenstephan, ist Botschafter des Kuratoriums, das den Baum des Jahres kürt. Die Entscheidung für einen Mann wurde getroffen ,um einen  Ausgleich zu den ganzen Apfelköniginnen, Honigprinzessinnen und sonstigen weiblichen Hoheiten zu schaffen.    

Servus eure
Gitti

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Gitti’s Gartentipp August 2021

Hilfe mein Ahorn hat Ausschlag. Fast alle Blätter sind übersät mit roten kleinen Ausstülpungen. Besorgt fragen mich die Besitzer um was es sich dabei handelt.

Die Auflösung ist: Gallmilben. Winzig kleine Lebewesen (0,1 bis 0,5 mm groß) , die weder ein Herz- noch ein Kreislaufsystem besitzen. Sie gehören zu den Spinnentieren, haben aber nur zwei, statt 4 Beinpaare. Und sie ernähren sich, indem sie Pflanzenzellen aussaugen. Dadurch entstehen die pockenartigen Ausstülpungen.

Viele Arten befallen meist nur eine bestimmte Pflanze, wie die Birnenpockenmilbe oder die Rebenpockenmilbe. Übertragen werden sie durch den Wind.Bei diversen Laub- und Nadelgehölzen ist der Befall unproblematisch. Unsere Silberahorne sind alle befallen, es wirkt sich aber nicht sonderlich negativ auf ihr Dasein aus. Die Pocken und eventuell deformierten Blätter sind lediglich ein Schönheitsmakel.

Anders sieht es zum Beispiel bei Brombeeren aus. Das Schadbild ist wohl den meisten von uns bekannt: bei den reifen schwarzen Früchten sind immer ein paar Einzelbeeren noch rot. Das kann sogar zu einem kompletten Ernteausfall führen.

Hier hilft es, beim Kauf bereits auf gallmilbenresistente Sorten zu achten.

Im Frühjahr kann man Knospen und junge Blätter, bei denen schon ein Befall erkennbar ist, entfernen. Das reduziert die Weiterverbreitung schon einmal. Immer alle Fruchtmumien aufsammeln und alle befallenen Pflanzenteile über den Hausmüll entsorgen. Brühen aus Brennnessel- oder Rainfarnblätter auf den erkrankten Pflanzen ausbringen, kann auch helfen. Stark befallene Gehölze können im zeitigen Frühjahr kräftig zurückgeschnitten werden. Dabei entfernt man viele Milben, da sie in den äußeren Knospen der Zweige überwintern.

Grundsätzlich gilt Boden Mulchen regelmäßig feucht halten und ausgewogen Düngen. Das stärkt die Eigenabwehr der Pflanzen. Und am Silberahorn…….dürfen sie fröhlich ihre kleinen Gallen erzeugen.

Servus eure
Gitti

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Gitti’s Gartentipp Juli 2021

Diese Ausgabe des Gartentipps beschäftigt sich mit dem Beitrag des Kreisverbandes anlässlich der Landesgartenschau in Ingolstadt.

Die Selbstversorgung aus dem eigenen Garten ist wieder gefragt. Nicht nur Gemüse und Obst, auch Kräuter interessieren die Hobbygärtner in zunehmenden Maß. Da liegt es nahe, Gehölze vorzustellen, die sowohl für den Garten als auch für die freie Landschaft geeignet sind, und dazu noch Früchte tragen, die sehr gut verwertet werden können. Wildobst ist vielseitig, unkompliziert und ökologisch wertvoll.

Seit Jahren stellt Leni Humplmair, die lange Jahre im Bezirks- und Kreisverband und im Gartenbauverein Neuching engagiert war, jeden Herbst kiloweise Kornelkirschmarmelade her.

Die heimische Pflanze blüht zeitig im März bis April und stellt so für nektarliebende Insekten eine frühe Nahrungsquelle dar. Im Herbst tragen die Herlitze oder Dirndl, wie sie in Österreich genannt wird, rote Früchte, die durch den hohen Oxalsäureanteil sehr hantig, also herb oder bitter schmecken.

Erst durch Kochen und mühevolles Durchpassieren durch ein Magrananudelsieb,, das ist ein besonders feinmaschiges Sieb, wird in Verbindung mit Gelierzucker eine sehr pikante Marmelade daraus. Am besten verwendet man diese in süßen Weihnachtsplätzchen, sahnigen Biskuitrouladen oder als Beilage zu Rind oder Wild.

Die Kornelkirsche (Ccornus mas) ist nur ein Beispiel für sogenanntes Wildobst. Im Kreisverband Erding gibt es viele Feinschmecker, die Marmelade aus allem herstellen, was so rund ums Haus wächst. Ist der Garten zu klein, könnte man auch sagen ab in die Hecken und an die Waldränder. Man sollte allerdings vorm Sammeln die Eigentumsverhältnisse klären und möglichst abseits von großen Straßen sammeln. Dann ist der Phantasie allerdings kaum Grenzen zu setzen.

Ob Ebereschen, Hagebutten, Sanddorn, Holunder, Mahonien, Mispeln, blaue Heckenkirsche und und und….

Die Liste ist lang und bei den meisten dieser Früchte glauben viele Menschen, dass diese giftig sind. Wie zum Beispiel die Eberesche. Dabei sind sie nur roh, sowie auch der Holunder, ungenießbar. Durch die Verarbeitung vieler Wildobstfrüchte kann man neben Marmeladen und Gelees, Kompotte oder Liköre herstellen. Manche Früchte kann man trocknen und dem Müsli beimischen.

Zurück zu Eberesche und Schlehen. Vor der Verarbeitung sollten die Früchte Frost ausgesetzt werden, damit die Gerb- und Bitterstoffe, die die Früchte ungenießbar machen, abgebaut werden. Das kann auch in der Gefriertruhe stattfinden. Wenn man auf den Frost wartet, kann es sein, dass die Vogelwelt bereits vor der Frostphase geerntet hat.

Viele dieser Inhaltsstoffe, die die Früchte so säuerlich bzw. bitter machen, sind gut für unsere Verdauung und sollten nicht gänzlich von unserem Speiseplan gestrichen werden. Das macht die Erzeugnisse aus Wildobst so besonders wertvoll und ist nicht nur als Marotte von Krautgartlern und Alternativen zu sehen.

Und wer weiß schon, dass man mit Kastanien Wäsche waschen kann. Zugegebenermaßen kein „Obst“, aber so eng sind die Grenzen beim Kreisverband Erding nicht gesteckt.

Viele dieser Informationen, Geheimnisse und Tipps möchte der Kreisverband Erding an die Besucher der Landesgartenschau weitergeben, um die Lust am Experimentieren zu wecken und zu ermutigen Neues auszuprobieren. Wenn es die Corona Regeln erlauben, werden so Köstlichkeiten wie Holunderblütengelee, Felsenbirnenmarmelade, Kornelkirschlikör und vieles mehr zur Verköstigung angeboten. Auf alle Fälle werden Rezepte und Ratschläge geteilt.

Servus eure
Gitti

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Gitti’s Gartentipp Juni 2021

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Wir freuen uns auf ihre aussagekräftige Bewerbung und stellen alle ein.

Bis auf besagte Zünsler!

Servus eure
Gitti

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Gitti’s Gartentipp Mai 2021

Corona bedingt!

Wem hängt dieses Wort nicht schon zum Halse raus. Und erst die Folgen, die dadurch entstehen. Jetzt wurde bei einem benachbarten Gartenbauverein der Pflanzentausch abgesagt, das bedeutet, dass die überzähligen Pflanzen in meinem Garten übrig bleiben. Gerne teile ich meine Pflanzen, wenn sie sich genügend ausgebreitet haben mit Gartlerkollegen. Und das geht halt sehr gut bei den Pflanzenbörsen unserer Vereine.

Nun liegt ein großes Stück Kerzenknöterich, der einer neuen Taglilie Platz gemacht hat, rum und wartet auf einen neuen Besitzer. Zum Glück fiel mir ein, dass ich immer mal wieder ein Mitbringsel brauche, wenn ich zum Kaffee oder Grillen eingeladen bin.

Der Knöterich wird also in kleine Stücke geteilt, die ich dann in gebrauchte Pflanztöpfe einpflanze. Dann werden die Töpfe bis zum Rand in einer stillen Gartenecke oder einem freien Platz in einem der Blumenbeete eingegraben. Dadurch muss man sie nur an sehr trockenen Tagen hin und wieder gießen.

Ja und wenn ich dann ein kleines Geschenk brauche, einfach ausgraben und Topf säubern und eventuell in einer hübschen Serviette verpacken. Am besten natürlich wenn die Pflanze blüht.

Das Gleiche mache ich schon seit Langem mit Pfingstrosen. Wenn ich einen alten Stock teile, fallen immer kleine Rhizome an, die oft nur ein Auge haben. Die Töpfe warten dann bisweilen einige Jahre bis sich die erste Blüte zeigt. Aber dann freut sich ein neuer Besitzer darüber.

Ich fülle auch Töpfe mit Mutterboden grabe sie unter Sträuchern ein und streue dann die Samen von Winterlingen, die meine Mama immer erntet, darüber und warte. Es dauert etwa 5 Jahre, bis die Samen zu blühwilligen Pflänzchen heranwachsen und es zum nächsten Kaffeekränzchen schaffen.

Übrigens verschenke ich diese Töpfchen auch gerne ohne zu einem Grillabend eingeladen zu werden. Corona bedingt!

Servus eure
Gitti

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Gitti’s Gartentipp April 2021

Was macht der Gartler bei schönem Wetter im April???

Stauden und Gräser schneiden? Im Februar gemacht. Starenhäusl säubern, auch schon passiert. Verpflanzungsarbeiten… im März erledigt. Dank Klimaerwärmung bin ich mit den meisten Arbeiten jetzt schon durch.

Besonders Stauden und Sträucher muss ich zeitig im März umpflanzen, sobald der Boden frostfrei ist. Zu Beginn meiner Gartler Laufbahn war der April der arbeitsreichste Monat. Bis Mitte Ende März lag Schnee und erst danach begann ich die Beete abzuräumen. Stauden verpflanzen war im April ein Kinderspiel, weil das launische Wetter immer mit reichlich Wassergaben zur Stelle war. Jetzt ist der April vor allem zu trocken. Was ich im März nicht geschafft habe, da warte ich lieber auf ein paar nasse Maitage.

Also was mache ich in den meist zu warmen und zu trockenen Aprilwochen. Ich schnappe mir mein Kniekissen und führe den zweiten Pflegegang durch. Erde lockern, alte Blätter von Eiche oder Buche in ein Garteneck verfrachten, wo sie lange vor sich hinrotten können. Gerne unter die Rhododendren oder Hortensien, die mögen es auch ein bisserl sauer. Sehr trockene Blätter zerbrösle ich mit der Hand und lasse sie auf den Beeten.

Und dann werden noch Baumsämlinge, die ich beim Zurückschneiden der Stauden im Februar und März übersehen habe, ausgerupft. Solange sie noch keine Blätter haben, geht das vergleichsweise leicht.

Tja und wenn mir die Knie anfangen weh zu tun, dann wird aus dem Knie- ein Sitzkissen und ich schau und hör mich im Garten um. Ich bewundere die dicken Hummeln, die geschäftig durch die Narzissenstängel brummeln und sehe den Bienen vom Nachbarn zu, die sich in die Primelkelche quetschen.

Und dann hör ich den Tauben bei ihrem zärtlich verliebten Schuhu zu, während die Amsel schon lauter streiten wie die LKW auf der Bundesstraße. Und wenn man in einer ruhigen Minute ganz aufmerksam ist, kann man den dicken Regenwurm Max dabei zuhören, wie er die alten Pflanzenreste ächzend in sein Reich zieht, und so den Humusgehalt erhöht. Heute mal kein Bild, sondern der Tipp raus in Garten und zuhören.

Servus eure
Gitti

Gitti’s Gartentipp März 2021

Manchmal, ja manchmal ist es nicht einfach Gärtner zu sein. Besonders wenn man andere Mitmenschen, Nichtgärtner, beraten soll. Einmal ist die vorgeschlagene Pflanze zu hoch, zu breit, hat Blätter, die im Herbst herumliegen, oder noch schlimmer, Früchte, die herumliegen. Sie wächst zu schnell, verlangt zu viel Aufmerksamkeit, weil man gießen, düngen oder schneiden muss. Da würde ich manchmal gerne sagen, kauft euch doch einen Plastikbaum und einen Hochdruckreiniger dazu.

Aber es gibt eine Lösung:  Die Scheinhasel, Glockenhasel oder auch Schlüsselblumenstrauch genannt, lateinisch(Corylopsis pauciflora).

Der Strauch wird etwa 1,50m hoch und nicht ganz so breit. Die Glockenhasel hat keine großen Ansprüche an den Boden und kommt mit unserem Boden im Landkreis gut zurecht. Am liebsten wächst sie im Halbschatten, steht bei meiner Mama aber in der vollen Sonne. Die flach im Boden wachsenden Wurzeln mögen wenig Bodenbearbeitung und können gut mit Frühjahrsblühern wie Winterlingen und Schachbrettblumen unterpflanzt werden. Besonders schön sehen lila Krokusse darunter aus, wenn sich Ende März die leuchten gelbgrünen Blüten des Schlüsselblumenstrauchs öffnen. Sie duften zart nach Primeln. Weder die verblühten Blüten noch die zarten Blätter im Herbst erfordern den Kauf eines Laubbläsers. Sie lösen sich mehr oder weniger in Wohlgefallen auf.

Pflanzen sollte man den zu den Zaubernussgewächsen gehörenden Strauch im Frühjahr, dann sind die Wurzeln bis zum Winter abgehärtet. Zur Sicherheit kann man im ersten Winter den Boden Mulchen oder mit Tannenreisig abdecken.

Nur Spätfröste mag die Scheinhasel nicht besonders. Deshalb sollte man ihr einen vor Ostwinden geschützten Platz geben. Und bei zu sonnigem Standort besteht die Gefahr, dass die Blätter einen Sonnenbrand bekommen könnten.

Obwohl die Glockenhasel aus Asien kommt, sind ihre Blüten bei der heimischen Insektenwelt sehr beliebt. Was will man mehr???

Servus eure
Gitti

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Gitti’s Gartentipp Februar 2021

Was gibt es faszinierenderes als Pflanzen, die mitten im Winter blühen. Heute stelle ich euch eine davon vor: Die Winter-Heckenkirsche oder Duft-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii) blüht witterungsabhängig ab Dezember bis in den April mit kleinen cremefarbigen Blüten.


Die Hybride entstand wahrscheinlich im botanischen Garten in Darmstadt etwa um 1920. Eltern waren zwei in China beheimatete Heckenkirschen. Alfred Rehder, ein deutsch-amerikanischer Gärtner hat sie als erstes beschrieben und nach zwei Pflanzensammlern, den Brüdern Purpus, benannt.

In der englischen Baumschule Hillier wurde die Sorte „Winter Beauty“ ausgelesen.

Am besten pflanzt man die Winterschönheit im Frühjahr, damit sich die Wurzeln im Boden etablieren können. Dann ist sie gut winterhart. Große Ansprüche an den Boden werden nicht gestellt. Aber der Standort sollte eher halbschattig sein. In milden Wintern bleiben die Blätter bis ins Frühjahr am Strauch. Die Heckenkirsche passt gut in gemischte Blütenhecken. Wer den zarten Duft nach Honig mag, sollte sie an Stellen pflanzen, an denen er auch im Winter vorbei kommt.

Die Winter-Heckenkirsche wird etwa 2 m hoch und 3 m breit. Durch ihr Herzwurzelsystem kann man sie gut mit Schattenstauden, wie Elfenblumen, Waldsteinien oder Christrosen unterpflanzen.

Früh fliegende Hummeln und andere Insekten freuen sich über die zeitigen Nektargaben, zur Hauptblüte im Februar – März.

Man kann die Zweige im Haus ins Wasser stellen. Schon nach wenigen Tagen blühen sie auf. Nur der Duft ist dann nicht so stark ausgeprägt.

Servus eure
Gitti

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Gitti’s Gartentipp Januar 2021

Neues Jahr neues Glück. Wie beim Roulette hoffen wir wohl alle, dass wir in diesem Jahr mehr „Glück“ haben als im letzten Jahr. Grundsätzlich wünschen wir uns dies wohl jedes Silvester, aber in diesem Jahr ruhen unsere Hoffnungen  auf einem Ende der Corona Pandemie.

Zu einem Neuen Jahr gehört nun auch ein Rückblick auf das Alte. Ich habe den Lockdown genutzt, sehr weit in die Vergangenheit zu blicken. Bis in die 80ger Jahre zurück. Ich sortiere zur Zeit alte Gartenzeitungen.

Sehr interessant kann ich euch sagen. Vor 40 Jahren gehörte zu jedem Garten ein Biotop. Gemeint war damit ein kleiner Teich. Kaum ein Gartenbesitzer lässt sich heutzutage einen Teich in den Garten bauen, wenn, dann eher gleich einen Schwimmteich. Außerdem standen Wintergärten ganz oben auf der Wunschliste.

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Etwas befremdet war ich dann über einen Leserbrief in der Gartenpraxis Dezember 1989.


Ungiftiges Glyphosat??? Ein paar Hefte weiter werden dann Thujen als dichte Gartenhecke empfohlen. Ist das zum Lachen oder zum Weinen???


Gerechtigkeitshalber muss man dazu sagen, dass auch schon ganz schüchtern für Integrierten Pflanzenschutz und Bienen- und Vogelfreundliche Gärten geworben wird.

Wir sollten als Hobby- sowie Berufsgärtner sehr vorsichtig sein, was aktuell als Modern im Garten erachtet wird. Wichtig ist ein gutes Bauchgefühl und der Einsatz unseres Gehirns. Denn was heute „IN“ ist, kann Jahre später hochgiftig und belastend für Mensch, Tier und Umwelt sein. Siehe Glyphosat.

Heutzutage soll ein Garten vor allem pflegearm und pflegeleicht sein, weil viele die Gartenarbeit leider als Belastung und nicht als Ausgleich im stressigen Arbeitsleben verstehen.

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Doch nicht alles, was in einschlägigen Zeitungen und Gartencentern als wenig Arbeit machend propagiert wird, ist dies auch in Wirklichkeit. Ich hoffe, dass euch das Ärmelhochschieben in euren Gärten dieses Jahr viel Spaß machen und die Witterung uns Gartlern gewogen sein wird.

Servus eure
Gitti

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