Weihnachten 2024

Des Wichtigste an Weihnachten oder des werd nachad scho passn

Des wichtigste an Weihnachten, was is des?

Füa de oan is des da Glühwein und da Stoin, füa de anderen sans de Geschenke oder de Weisswürst nach der Mettn und füa mi is des da Bam, da Christbam.

Im Vertrauen, i woas scho, was eigentlich des wichtigste an Weihnachten is, aber da Bam, da Christbam der ghert einfach dazua. So zwengs da Stimmung im Wohnzimmer, mit de Liachta und dem ganzen Glitzerzeigs. Und irgendwo muss ma ja hischagn, wenn ma Stille Nacht singt. Und ausserdem gengas ma   ob im Winta, de Pflanzen und de Bam. I mog ned recht ausegeeh, eiso lod es ei, de Bam, so wias de Wirt domois in Bethlehem  mid Josef und Maria hetn macha soin.

Und wei der Christbam so wichtig is für mi, hod mei Papa jeds Jahr oan bsorgn miassn. Und wei für eam da Bam ned so wichtig war, füa eam sans mehr de Weisswürscht gwen, hod er des Gganze ned recht Ernst gnomma.

Meistens is a am Heiligen Abend um 12 Mittag loszogn, wei do hods an Bam scho für 10 Mark gem und mit a bisserl an Verhandlungsgschick blos 5 Mark. Entsprechend hom de Bam ausgschaut,a bissl krumm, otricket und sparsam in der Verzweigung, si warn einfach ofichtig oder sogar dabunzt dad ma bei uns sogn, i hob imma gmoant, mia san a Tierheim für Christbam. Aba füa de por Dog passt des nachad scho.

Do is da Papa auf de Idee kema an Bam mit Wurzeln zum kaffa, wei den kannt ma nach Heilig drei Kini no eisetzn, dan war a no für wos guat. A rots Deckal drauf a scheene Hoizkistn mitn Bam. Des passt homma olle gmoant.  Noch heilig drei Kini is dann unter dem Bam seiner Kistn a knallroter Fleck auf dem nigelnagelneuen cremeweiss meliertem Teppich vo meina Mama zum Vorschein kumma. Mei Mama war sauer.

Im Johr drauf samma bei da Oma zum Betteln ganga. Sie hod aus iram Heiratguat a kloans Fleckal Woid ghabt und do san jede Menge Boschn umanandgstandn. Boschn, des san so kloane Fichtenbamerl im Kindergartenoiter, de ideal für Christbamal geeignet san.

Mia san oiso losmaschiert, durchn verschneibtn Woid, da Papa mei Schwester und i und ham unsan eigenen Bam ausgsuacht. Des war ein optimales Arrangement. Da Papa hod an billigen Bam ghabt. Fürd Mama hod se da Dregg in Grenzen ghoidn und i und mei Schwester hom de passende Kulisse für de Weihnachtsliada ghabt.

Irgendwann bin i dann auszogn und hob a eigene Familie gegründet.

Da Papa  hod a glei des mit dem Bam im Haus obgschafft und i hob an eigenen Mo ghabt, den i in Woid gschickt hob um an Bam.Wei, das ma beim Christbam a wenig sparsam sei muas, des hob i ja dahoam glernt Da Woid hod inzwischen meim Onkl Franz gheard, weid Oma bei de Engal im Himmi nacham rechtn schaugn wiod, aba Boschn hods do no imma gem und da Onkl hod gsogt, fahrts no hi, des passt nachad scho scho. Ois Danksche homma am Onkl a Paggal  Weihnachtsplatzal vorbei brocht und beim Hoamgeh hod uns de Tante a gressas Packl Platzal mitgehm. Ois danksche füas vorbeikemma.

De ersten Jahr is mei Mo alloa higfarn, weil ich mei eigenes Krippalkind hiatn hob maissn und wias Kindal nachad gressa war, sama olle mitanand durch den Woid glaffa und hom an Bam ausgsuacht.

Mia sann oiso so im Woid und i schaug no so rum und kon mi ned recht entscheidn,da hod mei Mo scho ogsetzt und Sog durchezogn, und scho is a gleng da Bam Des hod a scho gwusst, wenn a do ned schnell is, konn des ewig dauern bei mia.

Und wir i no so schaug sog i : Du….. midn Papa do hom mia fei den Bam imma fui weida hintn obgschnin.

Darauf er : eiso i hob den de letzn Jahr imma do obgschnin

I wieda: Spinnst du, dann host du ja jeds Johr an Christbam gstoin

Da mei:Eiso da Onkl Franz hod mir des genau beschriem und ich hob a Orientierungsausbildung bei der Bundeswehr und vielleicht hod ja dei Papa….

I unterbrichn eis wia wenn da Papa ned wissad wo da Oma ihr Woid is

Ois laft auf an Weihnachtlichen Ehestrei hinaus

da is aufamoi a wiuidfremds Mannsbuid vor uns gstandn.

A Bracke von an Mo: große schwarze Gummistiefe an dickn gstricktn Pullover an Huat tiaf ins Gsicht nei zog und da Rest davo volla Bart.

Mama zupfts vo unten Mama is des da Nikolaus

Der gang ma jetzad no ab. Diese Blamag, dawischt beim Christbamstoin

Ahm… stottert I : erzai dem Mo vo  da Aigner Oma und am Heiradguad und Onkel Franz und Testament und so weiter,  und so weida, mia Frauen kenan do scho a bissl ausführlicher wean.

Do unterbricht mi dea Mo und sogt: Ja dann,dann werd des nachad scho passn. Hod se umdraht und is weidaganga

Mia san dann no a zeitlang ziemli  dumm dogstandn zwider wars uns und as Gwissn hod uns druckt.

Christbam stein und des am Heiligen Omd

 aba da Bam is ja scho glegn. Oiso homan hoid mit hoam gnomma.

Und ganz spät in da Nacht, nach da Kindamettn, nach de Weisswürscht und nach de Gschenka, sam aufam Kanapee ghockt.

S`Kindal hod gschlaffa und da Bam, da wundascheene Bam hod glitzert und glanzt und de Lamettefädn hom a bissal gflattert ois wir wenn grad a Engal vorbeigflogn war

Do hob i gsogt, das mia des mit dem gstoina Bam gar koa Ruah ned lasst und das de Weisswürscht richtig druckan

Do hod mi mei Mo ganz fest druckt und hat gsogt : Jetzead dua de ned so owe, i hob heid an Klingelbeitl bei da Mettn gscheid gfuadat, nachad weard des scho passn.

Herzlichts

Brigitte Murla

Und wie immer hier die die PDF Version zum Download.

Dezember 2024

Was ist das Wichtigste an Weihnachten?

Für die einen ist es der Glühwein und der Stollen. Für die anderen sind es die Geschenke oder die Weißwürste nach der Christmette. Für mich ist es der Baum, der Christbaum.

Im Vertrauen, ich weiß schon, was an Weihnachten das Wichtigste ist. Aber der Christbaum gehört einfach dazu. Mit schimmernden Kugeln und ganz viel glitzerndem Lametta, das nach den Feiertagen fein säuberlich vom Baum gepflückt und eingelagert wird. Es riecht zart nach Wald und das Licht verbreitet einen heimeligen Glanz. Und man weiß, in welche Richtung man singen soll, während die darunterliegenden Päckchen schon mal in Augenschein genommen werden.

Und weil der Baum für mich so wichtig war, hat mein Vater jedes Jahr einen besorgen müssen. Aber weil für meinen Vater der Baum nicht so wichtig war, für ihn waren es mehr die Weißwürste, hat er die Sache nicht richtig ernst genommen. Am Heiligen Abend um die Mittagszeit ist er losgezogen und hat mit den Verkäufern um den Baum gefeilscht. 10 Mark, einmal sogar nur 5 Mark hat dann so ein Bäumchen gekostet. Entsprechend haben die Bäumchen dann ausgeschaut, aber ausreichend Lametta biegt das schon hin.

Da ist mein Vater auf die Idee gekommen, einen Baum mit Wurzeln zu kaufen, den wir nach dem Fest im Garten aussetzen könnten. Dann wäre er noch für was gut. Ein roter Teppich, darauf eine mit goldenen Sternen beklebte Holzkiste. Wir waren sehr zufrieden. Aber nach dem Dreikönigstag kam unter der Kiste auf dem niegelnagelneuen weißen Teppich ein knallroter Fleck zum Vorschein, der nie wieder ganz raus ging. Meine Mama war sauer.

Im Jahr drauf durften wir in der Oma ihrem Mitgiftwald ein Bäumchen selbst schlagen. Es gab dort jede Menge Boschn, das sind kleine Fichtenbäumchen im Kindergartenalter, die hervorragend für Christbäumchen geeignet sind und außerdem von Zeit zu Zeit ausgelichtet werden müssen, damit sie nicht zu eng stehen.

Wir sind also losmarschiert, mein Vater, meine Schwester und ich. Ein optimales Arrangement. Mein Vater hatte seinen günstigen Baum, für meine Mutter hielt sich die Verschmutzung im Wohnzimmer in Grenzen und meine Schwester und ich hatten die passende Kulisse für die Weihnachtslieder.

Irgendwann bin ich dann ausgezogen und hab eine eigene Familie gegründet. Mein Vater hat die Sache mit dem Baum sofort abgeschafft, dafür hatte ich jetzt einen eigenen Mann, den ich in den Wald geschickt habe. Dass man beim Christbaum sparsam sein muss, hatte ich ja zuhause gelernt. Der Wald gehörte inzwischen meinem Onkel, der aber durchaus großzügig war, was die Boschen betraf. Als Dankeschön haben wir ihm einen Teller Plätzchen vorbeigebracht und beim Heimgehen hat uns die Tante ein doppelt so großes Plätzchenpaket mitgegeben, als Dankeschön fürs Vorbeischauen.

Die ersten Jahre ist mein Mann allein in den Wald gegangen, da ich ein eigenes Kind in der Krippe hatte. Aber als der Nachwuchs dann größer war. haben wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht. Wir sind so durch den verschneiten Wald gewandert und plötzlich bleibt mein Mann stehen, sagt, so den nehmen wir, setzt die Säge an und zack lag das Bäumchen da. Dass er bei mir schnell sein muss, war klar, sonst hätte ich mich ewig nicht entscheiden können. Ich steh noch so da und meine: „Also mit meinem Vater haben wir den Baum immer weiter hinten abgeschnitten. Wenn das der falsche Wald ist, haben wir all die Jahre einen Christbaum gestohlen.

Mein Mann: „Nein, nein der Onkel hat mir den Platz genau beschrieben und ich habe ja schließlich eine militärische Orientierungsausbildung. Wir sind hier schon richtig. Vielleicht war ja dein Vater im falschen Wald.“

Ich unterbrach ihn, als ob mein Vater nicht wüsste, wo der Wald seiner Mama wäre.

Die Stimmung drohte zu kippen. Da stand plötzlich ein wildfremder Mann vor uns. Mit schwarzen Stiefeln, selbstgestricktem Pullover, Vollbart und den Hut tief ins Gesicht gezogen und fragte, was wir hier so machen.

Während ich stotternd von der Oma, dem Onkel und dem Heiratsgut erzählte, zupfte mein Sohn an meiner Jacke: „Mama, ist das der Nikolaus?“ Der hätte mir grad noch gefehlt, in flagranti beim Christbaumstehlen erwischt. Aber der Mann grüßte nur und meinte:“ Ja dann passt das schon.“ Drehte sich um und ging.

Wir trugen das Bäumchen nach Hause, schmückten es, sangen unsere Lieder und aßen unsere Weißwürste. Die lagen mir aber schwer im Magen und als die Kinder schliefen, war ich doch sehr verzweifelt, wegen der eventuell begangenen Straftat. Mein Mann beruhigte mich darauf hin, er hätte heute bei der Mette eine großzügige Gabe in den Klingenbeutel gelegt.

Inzwischen kaufen wir unseren Christbaum bei einer Plantage. Sicherheitshalber.

Ich wünsche euch ein friedvolles Weihnachtsfest und wir lesen uns im neuen Jahr.

Servus   

eure    Gitti   

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November 2024

In manchen Gartenzeitungen und den entsprechenden Internetforen wird um diese Jahreszeit gerne beschrieben, wie man Spaten Rechen und Co winterfest macht. Abwaschen, Metallteile gegen Rost einölen usw. Ganz ehrlich, in all den Jahren als Gärtnerin habe ich das noch nie geschafft. Das hätte ja bedeutet, dass ich mit der Gartenarbeit für diesen Sommer fertig wäre.

Fertig werde ich nie. Ein unvorsichtiger Besuch im Gartencenter endet mit 10 Beuteln drastisch reduzierter Blumenzwiebeln und eine neue Rispenhortensie vom „Verblühtentisch“, die gabs für den halben Preis.

Und die müssen natürlich noch schnell eingepflanzt werden solange der Boden offen (frostfrei) ist. Dann wird ein neuer Platz für den Phlox „Blue Paradise“ gesucht. In der vollen Sonne wird er den nächsten Hitzesommer nicht überleben. Er kommt in den lichten Schatten des Zierapfels, der keine allzu große Wurzelkonkurrenz darstellt. Außerdem ist an der Stelle der Boden länger feucht, weil dort das Dachrinnenwasser versickert, ohne Staunässe zu bilden. Jetzt im Herbst ist der Boden noch wärmer als im Frühjahr und so bilden sich schneller neue Faserwurzeln. Außerdem besteht im Winter die Hoffnung, dass der Boden feuchter ist als im März, April. Trotzdem muss man bei Bodenfrost darauf achten, dass der frisch verpflanzte Horst nicht hochfriert und so vertrocknet.

Unsere Gitterboxen, die zum Wasser sammeln im Sommer verwendet werden, müssen abgelassen werden. Das Wasser lassen wir nach Möglichkeit bei Immergrünen Gehölzen versickern, da Rhododendron, Kirschlorbeer und Andere auch im Winter Photosynthese betreiben und dazu genügend Wasser im Boden benötigen.

Als nächstes werden die Dahlienknollen ausgegraben und in Kisten in einen frostfreien Raum gebracht. Das mache ich aber erst wenn der erste Frost die oberirdischen Pflanzenteile abgefroren hat. Warum? Weil ich das aus Zeitgründen erst mache, wenn’s nicht mehr anders geht. Viele Dinge, die wir Gärtner so machen, machen wir meist aus pragmatischen, denn aus regelkonformen Gründen.

Was unbedingt noch gemacht werden muss ist, die Pfingstrosen abschneiden. Das sollte man nicht aufs Frühjahr verschieben, da an den Stängeln Botritiserreger (Grauschimmel) überwintern können, die den Neuaustrieb infizieren. Und bitte binden sie hohe Gräserhorste (s.u.) besonders von Miscanthussorten (Chinaschilf) zusammen. Sonst kann man die Halme, die durch Winterstürme durch den ganzen Garten bis zum Nachbarn verweht werden, im Februar mühsam wieder aufsammeln.

Eine ganze Menge zu tun im November.

Also ganz bestimmt keine Zeit zum Einölen von Gartengeräten. Tipp: anhaftender Erde fällt meist auch von allein runter.

Servus   

eure    Gitti   

PS: Was ist ein Horst bei den Gärtnern? Siehe  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Horst_(Botanik)

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Oktober 2024

Jetzt kommt sie wieder, die Zeit der unzufriedenen Gartlerinnen. Und nein,
das ist nicht gegendert. Männliche Gartler sind zufrieden, wenn das Gras
gemäht, die Hecke geschnitten und das Obst geerntet ist. Aber die Damen, die
wollen immer alles perfekt. Die meisten jedenfalls.

Während vor 30 Jahren an Kirchweih alles abgeschnitten sein musste, will
man heutzutage den Garten in voller Blüte bis weit in den Herbst hinein. Stellt
euch meinen Schock vor, als ich, eine frischgebackene Gesellin, von einer
älteren Nachbarin um Hilfe gebeten wurde, ihr doch beim Abschneiden der Stauden
zu helfen, weil sie es arg im Kreuz hatte. Anfang Oktober und alle Astern und
Rosen noch in voller Blüte. Man muss wissen, dass Anfang der 1980er Jahre die
Astern nur etwa alle 3 Jahre die ersten Fröste im September (!) überlebten und
ich immer aus dem Häuschen war, wenn es Anfang Oktober noch Blühendes im Garten
gab. Aber nichts, Kirchweih nahte und da hatte der Garten fertig zu sein.
Danach bereitete man sich aufs Plätzchen backen vor.

Jetzt ist es im Oktober meist noch warm und trocken und die Terrasse wird nach wie vor fleißig genutzt, und Plätzchen gibt’s ja eh ab August im Supermarkt, also will man auch noch was sehen in den Beeten. Und auch Insekten sind soweit vorhanden, noch unterwegs und nicht bereit in den Winterschlaf zu fallen. Das stellt für uns Profis eine Herausforderung dar. Das Sortiment ist nicht gerade üppig. Dachte ich.

Unsere frisch gebackene Staudengärtnermeisterin Regina hat jedenfalls jede Menge Ideen, wie die Blütezeit im Staudengarten verlängert werden kann.

Zu den bekannten Glatt- und Rauhblattastern gibt es so Schätzchen wie Aster pringlei „Pink Star“ oder Aster ageratoides  „Ezo Murazaki“. Bei beiden liegt die Blütezeit von Oktober bis November. Sie lieben sonnige Standorte und kommen gut mit trockenen Standorten klar. Während Aster pringlei eher horstig wächst, ist bei Aster ageratoides mit kurzen Ausläufern zu rechnen. Die man aber im Frühjahr gut abstechen kann. Mit durchschnittlich 1,20 m sind es Stauden für die Beetmitte oder den Hintergrund. Es gibt noch weitere Sorten.

Ein kleines Blühwunder ist Allium thunbergii. Er wächst flächig und blüht sehr spät im Jahr. Sein Standort sollte gut durchlässig, aber nicht zu trocken sein. Der Zierlauch wird etwa 10 cm hoch und ist bei Insekten sehr beliebt.

Der deutsche Name gelbblühendes Krätzkraut tut der zierliche Scabiosa ochroleuca wohl Unrecht. Denn krätzig (in Bayern ein synonym für unfreundlich) ist sie nicht. Ihre Blütezeit liegt offiziell zwischen Juli und September, da sie sich durch Selbstaussaat erhält, blühen ihre Kinder bei warmer Witterung noch im selben Jahr bis in den Herbst hinein. Ihre Eignung für die Dachbegrünung weist auf ihre Bevorzugung trockener durchlässiger Standorte hin. Mit ihrer Höhe von etwa 80 cm finden sie Insekten überall im Beet.

Außerdem wären die winterharte Fuchsia magellanica „Riccartonii“ und Chrysanthemum indicum einen Versuch wert. Gartenchrysanthemen brauchen Kältereize im Herbst, um Blüten auszubilden. Zeitig im Frühjahr gepflanzt und in kälteren Wintern mit Reisig oder Mulch geschützt überleben sie unsere aktuellen Tiefsttemperaturen meist sehr gut. Nicht jeder Garten ist da gleich.

Ich werde jedenfalls einige von Reginas Vorschlägen testen.

Servus   

eure    Gitti   

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September 2024

Freitags in der Früh kommt im Radio immer ein Comedian, der sich durch alle möglichen Themen durchgrantelt. Und ich denk mir immer, meine Güte, über was sich der alles aufregen kann. Aber dieser Sommer echt, da reicht ein Freitagmorgen nicht zum Granteln.

Ich hasse ja heiße Temperaturen. Ab 28 Grad Celsius stelle ich langsam von Arbeitsmodus auf Strandliegenmodus um. Also war ich dieses Jahr nicht allzu böse auf den vielen Regen. Spart gießen. Hat man halt Schnecken und murkst jeden Abend 100 Stück ab. Gut is. Aber dazwischen gibt’s 30 Grad und mehr. Mein Garten schaut also nach Schnecken- und Hitzesommer aus und deprimiert mich jetzt im Herbst entsprechend.

Dann die Tomaten. Sagt euch Blütenendfäule was. Der ultimative Endgegner vor allem bei länglichen Tomatensorten. Ernte: 99% Ausfall. Die Tomaten werden von unten her schwarz.  Es fehlt ihnen Calcium. Wassermangel und zu gute Versorgung mit Stickstoff stören die Aufnahme des Calciums. Auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt dies. Da hilft auch das Gießen mit kalkhaltigem Leitungswasser nicht mehr viel. Algenkalk könnte helfen und das Entfernen der Blätter hilft bei einer ausgeglicheneren Wasserversorgung.

Auch Paprikapflanzen können betroffen sein. Auf dem Bild seht ihr Teile der katastrophalen Ernte. Von 3 Freilandgurkenpflanzen eine Gurke geerntet. Von 5 Zucchinipflanzen null geerntet. Und die 20 Salatpflanzerl? Also hier wäre jetzt Platz für den Affen, der sich die Augen zuhält.

Und dann erst die Lage an der Zünslerfront. In den letzten Jahren hat sich ein schönes Gleichgewicht zwischen Zünsler und Vögeln eingestellt. Dieses Jahr haben die Vögel versagt. Sie waren wohl alle auf Diät. Entsprechend angefressen schaut mein Buchs aus. Überhaupt diese Vögel. Wir haben massiv in den sozialen Vogelwohnungsbau investiert und? Keiner zieht ein. Beste Lage, Südostausrichtung, nur eine halbblinde Katze im Garten. Winterfütterung de Lux und keiner mag hier wohnen. Mit viel Glück bauen vielleicht die Hornissen ein Nest rein.

Was mich noch aufregt? Holunder! Jetzt nicht die Pflanze an sich, die liebe ich. Aber wir werden ihn wohl verlieren, durch den Klimawandel. Oder zumindest nicht mehr beernten können. Im Frühjahr gabs keine Hollerkiacherl und kein Blütengelee, weil der Regen den Pollen auswusch und dieser ja der eigentliche Geschmacksträger ist. Früchte setzte er dann gut an. Nur, während die ersten bei 34 Grad am Baum verdampften, war die andere Hälfte noch nicht reif und der Rest verfaulte nach einem ausgiebigen Gewitterregen und lockte Fliegen an. Da hatte ich keine Lust mehr zu ernten.

Jetzt ist mir schon etwas wohler, nachdem ich mir meinen Gartenfrust von der Seele gegrantelt habe. Und ihr meine lieben Gartlerkollegen und Blumenfreunde. Euch gings wahrscheinlich genauso. Ich werde mir im kommenden Jahr gut überlegen wieviel Gemüsepflanzen ich einpflanzen werde. Das bisschen könnte ich auch kaufen. Aber ich bin mir sicher, dass mich im Frühjahr wohl wieder das Pflanzenfieber packen wird und alle Töpfe und Hochbeete von neuem gefüllt werden, weil die eigene Gurke oder Tomate so unvergleichlich gut schmeckt. In diesem Sinne, was sagt Harry G. am Freitagmorgen immer?

 Habe die Ehre!

eure    Gitti   

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August 2024

Instagramm, TicToc, WhatsApp, auf Neudeutsch Social Media. Kaum jemand, der sich den sozialen Netzwerken entziehen kann. Aber die wahren Experten in Sachen Öffentlichkeitsarbeit waren wohl die frühchristlichen Missionare, die auf ihrem Weg aus dem Morgenland in die nördlichen Abendländer unheimlich diplomatisch vorgingen. Haben sie doch die althergebrachten Fest- und Feiertage der zu bekehrende Bevölkerung einfach mit neuen Inhalten versehen.

Die Kelten feierten Anfang bis Mitte August ein Mondfest (Lamas oder Lughnasadh). Die christlichen Glaubensboten weihten dieses Fest Maria, der Mutter Jesus Christi. Und sie lieferten auch gleich eine Legende mit. In der Legenda Aurea, der Goldenen Legende, im Mittelalter eines der populärsten Volksbücher des Dominikanermönches Jacobus de Voragine (damals mit den heutigen Influencern vergleichbar) starb Maria mit 72 Jahren und ihr Grab wurde einige Zeit nach ihrer Grablegung noch einmal geöffnet, da einer der Jünger auf Reisen gewesen war und sie noch einmal sehen wollte. Man fand bei der Öffnung ihres Grabes jedoch keinen Leichnam, sondern nur wohlriechende Blumen und Kräuter vor. Maria Himmelfahrt und die Kräuterbuschen waren geboren. In diesen Kräuterbüscheln spiegelt sich auch die keltische Bedeutung eines Schnitter- oder Erntedankfestes wider.

Die Kräutersträußchen werden sieben oder neunzählig gebunden. Die offizielle Anzahl wäre 72 Kräuter, Getreide oder Nutzpflanzen da Jesus 72 Jünger ausgeschickt hat. Wichtig ist eine heilige Zahl zwischen 3 und 77.

Besonders bemerkenswert ist auch der Zeitpunkt der Ernte gewählt. Am besten während der Frauendreißiger. Damit sind die Tage vom 13.oder 15. August (Marie Himmelfahrt) bis 8. September (Maria Geburt), 12.9. (Maria Namen) oder 15.9. (Gedächtnis der Schmerzen Mariens) gemeint. Und warum ausgerechnet diese Tage. In der Zeit ist die Ernte für die Vorratshaltung zu empfehlen, da die Pflanzen dann den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen enthalten, man erzielt also den maximalen Wirkungsgrad. Diese Höchstmenge wird unter anderem durch ein geologisches Phänomen erreicht. In dieser Zeit gibt es einen besonders hellen Vollmond, weil die Entfernung des Mondes zur Erde sehr gering ist. Die Pflanzen sind dann auch nachts in der Lage Photosynthese zu betreiben und so mehr ätherische Öle einzulagern.

Das gilt aber nicht für alle Kräuter und Heilpflanzen. Das Johanniskraut hat seinen höchsten Gehalt an ätherischen Ölen während der Blütezeit. Und das ist, wen wunderts, um den 24. Juni, dem Namenstag Johannes des Täufers. Bei den Kelten ist es die Zeit der Sommersonnenwende.

Die Kräuterbüschel wurden gesegnet und Kopf nach unten getrocknet (dunkel und warm). Dann im Herrgottswinkel am Kreuz aufbewahrt und für viel Dinge verwendet. Zum Beispiel ins Viehfutter zur Gesunderhaltung gemischt, Teezubereitung verwendete man bei diversen Krankheiten, und Verstorbenen wurde ein Kräuterkreuz auf die Brust gelegt, zur Stärkung für die letzte Reise. Bei Gewitter warf man einen Teil der Kräuter ins Ofenfeuer, das schützte vor Blitz und Seuchen. Brautpaaren versprach ein Sträußchen unterm Kopfkissen Kindersegen und ein langes Leben. Beliebt war auch das Ausräuchern von Stall und Wohnung zur Desinfektion, zwischen Weihnachten und Dreikönig. Das entsprach der keltischen Wintersonnenwende.

Woher ich das alles weiß? Soziale Netzwerke natürlich!!!                  

Servus   

eure    Gitti   

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Juli 2024

Schaltjahr-Kaltjahr diese kurze und selbsterklärende Bauernregel erfuhr ich vor kurzem beim Friseur. Vielleicht eine Erklärung für das Wetter in diesem Jahr. Denn während die wärmebedürftigen meiner Bekannten schon ein wenig jammern, bin ich ganz begeistert von dem vielen Regen und den kühlen Tagen. Mein Garten ist eine grüne und keine braune Oase und alles blüht und wächst in Turbogeschwindigkeit. Und wenn alles gut geht, wird dieses Kaltjahr auch ein Phloxjahr.

Nur leider schwelgen auch die Schnecken in vollen Zügen. Die Pflücksalatpflanzerl wurden niedergeraspelt, sobald ich ihnen den Rücken zukehrte und von 5 Zucchinipflanzen lebt aktuell noch eine. Die habe ich allerdings auch erst vor einer Woche gekauft. Die schleimigen Brüder haben einfach die Spitzen abgefressen. Der Schneckenzaun aus Metall, den ich mir letztes Jahr geleistet habe hilft nicht wirklich. Immer wieder finde ich eine Schnecke innerhalb. Sie schaffen es nur nicht so schnell wieder zu verschwinden, wie ohne Zaun und wandern dann in den Schneckenhimmel.

Bei den Stauden habe ich in den letzten Jahren viele gepflanzt, die von Schnecken verschmäht werden. Im Juli blühen zum Beispiel die mehrjährige Königskerze in weiß oder gelb, Sterndolden, Storchschnäbel, Ziest oder verschiedene Sorten Wiesenknopf.  Auch Spornblumen, Entenschnabel-Felberich, Akanthus und Witwenblumen stehen nicht auf der Schneckenspeisekarte.

Meine Favoriten die Taglilien sind eigentlich nicht schneckengefährdet, aber eine Sorte wird immer angefressen. Die Sorte „Little Grapette“ ist ziemlich abgenagt während links und rechts „Little Joy“ und „Shy Tiger“ nahezu unbeschadet blühen. Apropos blühen. Die Blüten sind bei den Schnecken schon sehr beliebt und da sollte man an feuchten Tagen absammeln. Die Blüten der Taglilien kann man übrigens essen und sie schmecken sehr gut. Ich mag sie aber lieber blühend, nur wenn es schneckenbedingt an Salat fehlt???

Überhaupt ist das Garteln oft ein ziemlicher Kampf. Das Wetter, Wildtiere und Schädlinge aller Art fordern uns ständig heraus. Die Rehe vergräme ich erfolgreich mit einer Paste, die mir der örtliche Jäger geschenkt hat, aber dafür labt sich in diesem Jahr wahrscheinlich ein Hase an Kohlrabi und Radieserl. Schneckenspuren konnte ich nicht finden, also scheint er ins niedrige Hochbeet gesprungen zu sein. Und auch den Basilikum und die Löwenmäulchen, die von den Schnecken verschont bleiben, hat er abgebissen.

Nur Blattläuse und Zünsler sind in diesem Jahr nicht sonderlich aktiv. Mal schauen, wie lange das noch so bleibt.

Wenn man den Bauernregeln (Siebenschläfertag) glaubt bleibt das Wetter auf jeden Fall in den nächsten 7 Wochen durchwachsen. Heiß mit Wolken und Gewittern. Ich weiß manchmal nicht was mir lieber ist. Heiße trockene Sommer mit viel Gießkannenmarathon oder feucht aber dafür mit Schnecken. Aber diese Entscheidung liegt ja wohl in Petrus Händen.  Wenn es nur nicht hagelt.  

Servus Eure

Gitti

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Gitti’s Gartentipp Juni 2024

Solltet ihr auf der Suche nach einem „Schönen“ Strauch sein, kann ich euch Kolkwitzia amabilis empfehlen. Dass der Strauch schön ist, sagt schon sein Artenname amabilis, das kommt aus dem lateinischen und heißt schön. Der Gattungsname Kolkwitzie soll an Doktor Gustav Julius Richard Kolkwitz (23. März 1873 – 16. April 1956) erinnern. Dieser war Professor für Botanik an der Humboldt Universität in Berlin und soll ein sehr liebenswürdiger (übrigens eine weitere Bedeutung des lateinischen amabilis) Herr gewesen sein. Wer nun mit dem botanischen Namen nichts anfangen kann, der verwendet den deutschen Namen Perlmuttstrauch oder Kolkwitzie.

Der Perlmuttstrauch blüht im Mai und Juni in einem zarten schimmernden rosa und wird gerne von Bienen und Hummeln besucht. Er wird etwa 3 bis 4 Meter hoch und ist leider sehr schnittverträglich. Deshalb wird er oft zusammen mit Forsythien und Spiräen in Hecken gequetscht und in Form getrimmt. Die Blütenmenge leidet darunter und man versagt sich die wasserfallartige natürliche Wuchsform. Je weniger man schneidet, desto schöner ist er. Und wenn man noch eine rotblühende Im Winter könnte man ihn, durch die abblätternde Rinde, leicht mit Bauernjasmin oder Deutzien verwechseln, wenn die „Früchte“ nicht wären. Die borstig behaarten Schließfrüchte sind den ganzen Winter am Strauch zu finden und sehen aus wie kleine Igel. In seinem Herkunftsland China findet man die Ähnlichkeit so stark, dass der Strauch dort Wei Shi heißt, was Igel Früchte bedeutet. Trotz des reichhaltigen Fruchtbehanges in jedem Jahr kann ich in meinem Garten keine Sämlinge finden. Viel einfacher kann man den Strauch im Frühjahr durch Steckhölzer oder Absenker vermehren.

In ihrer Heimat China wurde die Kolkwitzie von dem italienischen Pater Guiseppe Giraldi entdeckt. Er schickte seine Entdeckungen nach Florenz und von dort wurden sie ins Botanische Museum nach Berlin zur Bestimmung weitergeschickt. Der Botaniker Karl Otto Graebner identifizierte die Pflanze als neue Gattung und hat sie dann zu Ehren seines Freundes Kolkwitzie benannt. 1901 wurde die Erstbeschreibung veröffentlicht.

Obwohl der Perlmuttstrauch ein Flachwurzler ist, hielt er die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre gut aus. Er ist genügsam und blüht reichlicher, wenn der Boden eher nähstoffarm ist. In der blattlosen Zeit kann man alte Äste aus dem Strauch entfernen, um junges Wachstum anzuregen. Aber auch gleich nach der Blüte ist ein sanfter Rückschnitt möglich.

Die absolut frostharte Kolkwitzia amabilis gehört auf alle Fälle zu meinen Favoriten für eine lockere Blütenhecke, die auch Insekten gefällt.

Servus Eure

Gitti

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Gitti’s Gartentipp Mai 2024

Wie ein Vogel sieht der Plan des Kreisobstlehrgarten von oben aus. Das war sicher keine Absicht als sich die Ideengeber und Macher entschieden einen Lehrgarten für Obst zu gründen.

Die Idee stammt von Josef Irl, dem einstigen Kreisfachberater des Landkreises Erding und Geschäftsführer des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Erding. Gerade durch die Verbindung beider Ämter war es ihm möglich, den damaligen Landrat Xaver Bauer und dem ehemaligen Bürgermeister von Sankt Wolfgang Jakob Schwimmer für seine Idee zu gewinnen. Und glücklicherweise waren die Wolfganger Gemeinderäte ebenso von dieser Idee angetan, und so konnte zusammen mit unserem Kreisverband (Vorsitzender war zu der Zeit Bürgermeister Rudolf Weiß aus Langenpreising und ab 1991 Leni Humplmair aus Neuching) der Kreisobstlehrgarten ins Leben gerufen werden.

Der Landkreis Erding übernahm bei der Eröffnung 1994 die Trägerschaft, der Kreisverband zeichnet für die kontinuierliche Pflege verantwortlich.

Und wieviel Leben ist nun auf diesen insgesamt 22.000 Quadratmetern zu finden. 260 unterschiedliche Obstgehölze in Form von Apfel, Zwetschge, Birne, Kirsche, Mirabelle, Johannisbeere, Brombeere, Stachelbeere, Jostabeere, Wein, Walnüsse, und viele Wildobstarten wie Kornelkirsche, Holunder oder Mispel werden dort getestet. Was gedeiht besonders gut im Landkreisklima und auf unseren Lehmböden. Die zu der Zeit amtierenden Kreisfachberater Peter Arweck und Juliane Friedemann planten einen bis heute klug überdachten Obstlehrgarten.

Aber auch Exoten wie Kiwi und Indianerbanane wurden schon ausprobiert. Während die Kiwi Pflanzen beachtlichen Ertrag bringen hat sich die Indianerbanane wieder verabschiedet. Zum Klima kam die doch etwas zu extensive Pflege.

Eine wichtige Aufgabe unseres Lehrgartens ist aber auch seine Arche Noah Funktion. Alte, regionale und bewährte Sorten besonders Apfel, Birne und Zwetschge sollen hier erhalten werden.

Die Pflege wird von freiwilligen Mitgliedern der 37 Gartenbauvereine aus dem Landkreis Erding turnusgemäß übernommen. Obst und vor allem der beim Gartenbauverein St. Wolfgang gepresste Saft werden verkauft und mit dem Ertrag werden neue Bäume gekauft und der Unterhalt, der über die Vereinsarbeit hinaus geht, finanziert.

Landratsamt und Kreisverband arbeiten seit 30 Jahren hervorragend zusammen und der Pachtvertrag wurde bereits verlängert.

Ein Besuch des Gartens ist jederzeit möglich, auch darf zur Verkostung gerne geerntet werden. Und wer Interesse an Edelreisern einzelner Sorten hat, kann sich gerne an den Kreisfachberater Michael Klinger oder die Vorstandschaft des Kreisverbandes wenden.

Besucht unsere Homepage und vor allem besucht den Kreisobstlehrgarten in Sankt Wolfgang. Am Sonntag, den 05.05.2024 haben wir Tag der offenen Tür mit vielen Aktionen, wie Stofftaschen bedrucken, Wikingerschach, Kresse Anbau und eine Märchenhexe wird den kleinen Besuchern eine Geschichte erzählen. Unser Baumwart Sepp Höschl wird mit Michael Klinger Führungen durchs Gelände machen und natürlich gibt’s Kaffee und Kuchen und was vom Grill.

Wir denken an unserem Tag der offenen Kreisobstlehrgartentür mit Dankbarkeit an die vielen Verantwortlichen, von denen leider viele schon verstorben sind. Ihren Ideen, Fachwissen und Visionen verdanken wir einen wunderbaren Garten.         

 Servus   eure

    Gitti          

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PS: die Bilder stammen aus dem Flyer zum Jubiläums des Kreisobstlehrgarten

Gitti’s Gartentipp April 2024

Blumenbeet, Blumenwiese, Staudenwiese, was denn nun?

Blumenbeete sind oft sehr pflegeintensiv und wenig hitzetolerant. Ich denke da an die in den 60ger und 70ger Jahre üblichen Rosenbeete. Die Pflanzen standen in Reih und Glied. Im Herbst wurde angehäufelt, im Frühjahr wieder abgehäufelt. Regelmäßig spritzen gegen Mehltau und Sternrußtau. 20 Jahre später waren Phlox, Sonnenhut, Lupinen und viele einjährige anzutreffen. Wässern, düngen und Bodenlockerung war die Hauptaufgabe der Gartler.

Blumenwiesen dagegen sehr extensiv in der Pflege, aber nur bei abgemagertem Boden wirklich ausdauernd. Groß war der Frust, wenn die wunderbaren Korn- und Mohnblumen ab dem zweiten Standjahr ausblieben. Blumenwiesen in unserer Klimazone sind keine üppig in Knallfarben blühenden Angelegenheiten. Zarte Margariten, kriechender Hahnenfuß, Wiesenknopf und wilde Möhre eher eine dezente Angelegenheit.

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Die Alternative eine Staudenwiese. Ebenfalls sehr pflegeextensiv. Geschnitten wird nur einmal im Jahr, und zwar im ausgehenden Winter. Da werden alle abgestorbenen Pflanzenteile entfernt.

Beim Anlegen einer Staudenwiese sollte vorhandener Rasen und Wurzelunkräuter entfernt werden. Man könnte die Fläche auch über den Winter mit Pappkarton abdecken. Danach kann gepflanzt werden. Vor allem insektenfreundliche Pflanzen, in Kombination mit Gräsern vermitteln einen wiesenartigen Eindruck. Deshalb sollen die Pflanzen auch alle in etwa die gleiche Höhe haben, nicht wie im Blumenbeet eine Staffelung von niedrig zu hoch.

Benötigt werden etwa 4 – 5 Pflanzen pro Quadratmeter. Im Herbst ergänzt man noch mit Zwiebelblumen.

Im Frühjahr ist es dann wichtig, dass der Pflegeschnitt vor dem Austrieb der Zwiebelblumen erfolgt. Dabei sollen auch Baumsämlinge und unerwünschtes Beikraut entfernt werden. Danach ist ein Betreten nicht erwünscht. Es wird dabei auch in Kauf genommen, dass mal die eine oder andere Stauden etwas kippt. Also keine Pflanzen. Die an einem Pflock mit einem Strick zu Tode gegurgelt werden. Sollte es nach einem Sommersturm zu einem größeren Chaos im Beet kommen, darf auch flächig zurückgeschnitten werden.

Die Pflanzenauswahl: Eine Wissenschaft für sich. Sie sollen in Höhe und Ausbreitungsdrang aufeinander abgestimmt sein. Es sollte immer etwas blühen und farblich erwünscht man sich auch eine gewisse Harmonie. Gerne heimische Pflanzen, aber wenn man im Spätsommer noch Blüten für Augen und Insekten anbieten möchte, darf auch zum Beispiel auf amerikanische Präriestauden zurückgegriffen werden.

Kompetente Staudengärtnereien bieten gute Beratung und auch im Internet gibt es Pflanzpläne, die aber von einem vertrauenswürdigen Gärtner auf die jeweilige Gartentauglichkeit, also die speziellen Bedürfnisse (Boden, Sonneneinfall,  ….) im eigenen Garten überprüft werden müssen.

Dann können wir nach einer Anwachsphase, in der noch gewässert werden muss, einen Garten mit wenig Pflegeaufwand erwarten. Mulchen mit Gartenfaser oder mineralisch unterdrückt Unkrautaufwuchs.

Und bitte lasst die Halme und verblühten Stängel stehen. Sie bilden im Winter Strukturen im Garten, die das Auge erfreuen könnten, wenn wir diese wahrnehmen wollen und sie sind oftmals mit ihren Samen Futter für Vögel. In hohlen Pflanzenteilen überwintern Insekten. Deshalb lagert man die abgeschnittenen Stängel etwa von Königskerzen stehend in einer Ecke des Gartens noch eine Weile, bis alle Insekten aus dem Winterschlaf erwacht sind.

Servus Eure

Gitti

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PS: die Bilder wurde von Regina Haindl zur Verfügung gestellt.